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{"id":1932,"date":"2016-05-08T10:48:43","date_gmt":"2016-05-08T08:48:43","guid":{"rendered":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/?p=1932"},"modified":"2018-07-21T00:08:34","modified_gmt":"2018-07-20T22:08:34","slug":"sanfte-wunderwaffe-shared-reading","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/2016\/05\/sanfte-wunderwaffe-shared-reading\/","title":{"rendered":"Sanfte „Wunderwaffe“ Shared Reading"},"content":{"rendered":"

Auf den ersten Blick herrscht das \u00fcbliche gesch\u00e4ftige Treiben in der Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) in Berlin. Suchende wimmeln zwischen den Regalen und fahnden nach ganz bestimmten Titeln.<\/p>\n

Ein Mann schiebt seelenruhig die Schubw\u00e4nde der Artothek vor und zur\u00fcck, um schlie\u00dflich eine Lithographie zu entnehmen. Und an der Ausleihe stauen sich die B\u00fccherfreunde: Denn was man schwarz auf wei\u00df besitzt, kann man getrost nach Hause tragen \u2026<\/p>\n

Unbeeindruckt von dieser Kulisse sitzt ein Dutzend Menschen im Salon um einen langgezogenen Tisch herum, vor der Gruppe liegt ein ausgedruckter Text. Das scheint erst einmal nicht so ungew\u00f6hnlich in einer Bibliothek. Und dennoch handelt es sich bei dem Event des \u201eShared Reading\u201c um ein mit Neugierde erwartetes Novum. Immerhin ist es die Deutschlandpremiere in einer \u00f6ffentlichen Einrichtung, zu der die AGB gemeinsam mit \u201eB\u00f6hm & Sommerfeld. Literarische Unternehmungen\u201c am 3. Mai 2016 eingeladen hatte.<\/p>\n

\"P1030476\"<\/a>\u201eShared Reading\u201c, erkl\u00e4rt Carsten Sommerfeldt, sei eine Methode, die vor zwanzig Jahren von Jane Davis in Liverpool entwickelt und diesen Fr\u00fchling mit gro\u00dfem Erfolg auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde. Als \u201eneue Wunderwaffe\u201c etwa bezeichnete rp-online das Shared Reading. Wieder mal ein neuer medialer Hype, dem andere in K\u00fcrze folgen werden?<\/p>\n

Was verbirgt sich hinter diesem \u201egeteilten Lesen\u201c, das in Gro\u00dfbritannien in Unternehmen und Schulen, aber auch in sozialen Brennpunkten, in Gef\u00e4ngnissen, in Kliniken \u2013 etwa bei Patienten mit psychischen Krankheiten oder Demenz \u2013 eingesetzt wird?<\/p>\n

Eigentlich ist es denkbar einfach. Ein Faciliator, in diesem Fall Carsten Sommerfeldt, sucht eine oder mehrere Kurzgeschichten oder Gedichte aus, die er dann als Kopie der Gruppe austeilt. Drei Tage dauert die Ausbildung zum Faciliator in Liverpool, wobei die vom National Health Service finanzierte Charity Organisation inzwischen schon 150 feste Mitarbeiter hat \u2013 Tendenz rapide steigend.<\/p>\n

\u201eDie beiden Davis und der Teppich\u201c von Lydia Davis lautet der Titel der Kurzgeschichte, die Sommerfeldt zu lesen beginnt. Es geht darin um einen Teppich, \u201eetwas schmutzig und an den Ecken eingerollt\u201c aus dem \u201eZimmer ihres abwesenden Sohnes\u201c, von der sich eine Mrs. Davis nicht wirklich trennen kann, wodurch die Begierde ihres Nachbarn, eines Mr. Davis (auff\u00e4llig derselbe Name), zunehmend angestachelt wird. \u201eWer m\u00f6chte etwas zu dem Text sagen?\u201c fragt Sommerfeldt unvermittelt nach einigen Abs\u00e4tzen. W\u00e4hrend einige der Frauen mit ihren Eindr\u00fccken lossprudeln, blicken andere Teilnehmerinnen unverhohlen skeptisch und konzentrieren sich auf die Tasse mit Kr\u00e4utertee, die vor ihnen steht. Und dennoch merkt man, dass sie das Gelesene an sich ranlassen und beginnen, dar\u00fcber nachzudenken.<\/p>\n

Skurril – so erscheint der innere Konflikt der Mrs. Davis um ein St\u00fcck angestaute Materie und deren Wert bzw. Neubewertung. Doch schnell wird klar, dass die Zerrissenheit und das sich Nichtentscheiden- und Nichtloslassenk\u00f6nnen der Protagonisten eine Metapher f\u00fcr etwas anderes ist. Doch f\u00fcr was?<\/p>\n

W\u00e4hrend eine der Leserinnen spontan eine Parallele zu Auseinandersetzungen zwischen ihrer Freundin und ihr sieht, da sie selbst sich nie entscheiden k\u00f6nne, f\u00e4llt einer anderen Frau eine Erkl\u00e4rung aus der buddhistischen Lehre ein, die den diffusen Zustand beschreibt. Und so bringt jeder der Teilnehmer ein St\u00fcck eigenes gelebtes Leben ein. Ohne Scheu vor einer m\u00f6glichen Blamage, ohne den Drang, gew\u00e4hlt und intellektuell erscheinen zu m\u00fcssen. \u201eWer m\u00f6chte weiterlesen?\u201c fragt Sommerfeldt schlicht und gleich zwei Interessenten melden sich.<\/p>\n

\"P1030504-1\"<\/a>Auf die Kurzgeschichte folgt das Gedicht \u201eDie Nacht\u201c von Friedrich H\u00f6lderlin. W\u00e4hrend in der Regel die Texte einer Lesesitzung miteinander korrespondieren, hat Sommerfeldt hier bewusst einen Kontrast gew\u00e4hlt – die Beschreibung der Nacht, der \u201eFremdling unter den Menschen\u201c als Gegensatz zum neurotischen inneren Monolog der Mrs. Davis und ihres Nachbarn.<\/p>\n

Das \u201eShared Reading\u201c ist prozessorientiert und das Ergebnis offen. Das macht seinen gro\u00dfen Reiz aus. Lange sind die Zeiten her, in denen die Familien zusammensa\u00dfen und sich gegenseitig vorlasen. Viele Menschen kennen das gemeinsame Lesen nur aus der Schule oder der Universit\u00e4t. Nun sind es Fremde, die einen Text teilen – und damit ein St\u00fcck ihrer selbst. So einfach kann eine Wunderwaffe wirken\u2026<\/p>\n

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Weitere Termine<\/strong><\/p>\n

16.05.16, 10.00 Uhr, \u00a0in der Amerika-Gedenkbibliothek<\/p>\n

8.06.16, 16.00 Uhr und 16.06.16, 10.00 Uhr in der Berliner Stadtbibliothek<\/p>\n

Zentral- und Landesbibliothek Berlin<\/a><\/p>\n

B\u00f6hm & Sommerfeldt<\/a><\/p>\n

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Auf den ersten Blick herrscht das \u00fcbliche gesch\u00e4ftige Treiben in der Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) in Berlin. Suchende wimmeln zwischen den Regalen und fahnden nach ganz bestimmten Titeln.<\/p>\n","protected":false},"author":3,"featured_media":1953,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[89,85],"tags":[132,162,134],"class_list":["post-1932","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-archiv","category-rezension","tag-amerika-gedenkbibliothek","tag-boehm-sommerfeldt","tag-shared-reading"],"_links":{"self":[{"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1932","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/3"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1932"}],"version-history":[{"count":15,"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1932\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1956,"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1932\/revisions\/1956"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/1953"}],"wp:attachment":[{"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1932"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=1932"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"http:\/\/www.yeast-art-of-sharing.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1932"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}