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wurde zu früh ausgelöst. Das ist normalerweise ein Hinweis auf Code im Plugin oder Theme, der zu früh läuft. Übersetzungen sollten mit der Aktion init
oder später geladen werden. Weitere Informationen: Debugging in WordPress (engl.). (Diese Meldung wurde in Version 6.7.0 hinzugefügt.) in /home/www/wordpress/wp-includes/functions.php on line 6114Erst ist da dieser Geruch von Rosmarin und Lavendel, vermischt mit dem zarten Parf\u00fcm von Rosen. Riesige Zitronenmelisse-B\u00fcschel \u00fcberwuchern die h\u00f6lzerne Randfassung eines Hochbeetes. Zwei M\u00fctter mit ihren Kindern ernten Zucchini, Tomaten, Auberginen und Salate, rupfen Unkraut, harken die Beete. Im Schatten der Eiben laden Tische und B\u00e4nke zum Verweilen ein. Soweit kein verwunderlicher Anblick, l\u00e4ge der \u201eOrto\u201c, wie Italiener ihre Schreberg\u00e4rten nennen, nicht mitten im Herzen von Mailand, in der Via Marco dei Marchi. Eine gr\u00fcne Idylle also dort, wo sonst grauer Beton und elegante Gro\u00dfst\u00e4dter das Gesicht des Viertels pr\u00e4gen.<\/p>\n
Jenseits von Bl\u00fcmchenrabatten<\/strong><\/p>\n Kipar, der B\u00fcros in Mailand und Duisburg unterh\u00e4lt, war klar, dass eine Versch\u00f6nerung vonn\u00f6ten war, die sich nicht in den \u00fcblichen Bl\u00fcmchenrabatten ersch\u00f6pft. Stattdessen bat der f\u00fcr seine unkonventionellen Ans\u00e4tze bekannte Architekt die Initiative \u201eOrticulara Urbana\u201c um Hilfestellung. Auch die Generalkonsuln aus Deutschland und der Schweiz sowie engagierte Gemeindemitglieder unterst\u00fctzten das Projekt.<\/p>\n Von vornherein stand der partizipatorische Gedanke im Vordergrund. Zun\u00e4chst lie\u00dfen Kipar und seine Mitstreiter die kranken Kastanienb\u00e4ume vom Grundst\u00fcck entfernen und neue Erde aufsch\u00fctten. In Samstagarbeit erbauten Familien acht Hochbeete, die inzwischen von den Gemeindemitgliedern und Kindern der Deutschen und Schweizer Schule gepflegt werden. Dabei ist das Beet der Schweizer Schule noch etwas akkurater kultiviert als das der Deutschen\u2026<\/p>\n Campen im Glaubensgarten<\/strong><\/p>\n Als Ort der Begegnung soll der Orto della Fede jedermann offen stehen. So fand anl\u00e4sslich der Expo 2015 hier ein interkonfessionelles Expo-Camp f\u00fcr junge Leute aus aller Welt statt.<\/p>\n Das Projekt entspricht dem Trend des \u201eUrban Gardening\u201c und der \u201eGemeinschaftsg\u00e4rten\u201c, der auch l\u00e4ngst Mailand erreicht hat. Diese Offenheit bestand nicht immer so, erinnert sich Kipar; \u201eAls ich vor mehr als drei\u00dfig Jahren nach Mailand kam, war das Wort G\u00e4rtnern ein Schimpfwort. Man empfahl mir, mich als Landschaftsarchitekt zu pr\u00e4sentieren und nicht zu erw\u00e4hnen, dass ich auch gerne g\u00e4rtnere. Heute ist das G\u00e4rtnern auch in Mailand angekommen, ist inzwischen Mode.\u201c<\/p>\n Stadtverwaltung und B\u00fcrger ziehen an einem Strang<\/strong><\/p>\n Das funktioniert nach dem Prinzip der Selbstorganisation: \u201eDo it yourself \u2013 and do it together\u201c. So auch im Garten \u201eIsola Pepe Verde\u201c, der in unmittelbarerer N\u00e4he des \u201eBosco Verticale\u201c liegt. Der Architekt Stefano Boeri lie\u00df mit dem exklusiven Hochhaus einen \u201eVertikalen Wald\u201c entstehen: Auf jedem Balkon wachsen B\u00e4ume. F\u00fcr das Projekt musste ein beliebter Park weichen. Sehr zum \u00c4rger der Anwohner, die sich 2013 zusammenschlossen und vis \u00e0 vis mit der Isola Pepe Verde einen Garten auf Zeit einrichteten.<\/p>\n<\/a>Der Landschaftsarchitekt Andreas Kipar ist Initiator des \u201eOrto della Fede\u201c, des im Mai 2011 eingeweihten \u201eGlaubensgartens\u201c, auf dem Grundst\u00fcck der evangelischen Gemeinde Mailands. Zuvor k\u00fcmmerte die Fl\u00e4che vor der im neugotisch-lombardischen Stil errichteten Kirche vor sich her, diente als ein Parkplatz.<\/p>\n
<\/a>Auch die Stadtverwaltung habe in den letzten drei\u00dfig Jahren viel getan, um Mailand gr\u00fcner werden zu lassen. Unter der Stadtr\u00e4tin Chiara Bisconti setzte sie erstmals auf die Partizipation der B\u00fcrger bei der Kultivierung und Pflege von Gr\u00fcnfl\u00e4chen und entwickelte einen Gr\u00fcnordnungsplan. Damit greift die offizielle Stadtplanung auf, was sich seit Jahren in einer Graswurzelbewegung \u201evon unten\u201c entwickelt. Engagierte B\u00fcrger besetzen die letzten Freifl\u00e4chen und richten dort Gemeinschaftsg\u00e4rten ein. Das hat nicht nur stadt\u00f6kologische Auswirkungen. Es entstehen auch \u201esoziale Labore\u201c, in denen die Bewohner eigene Formen der Kollaboration entwickeln.<\/p>\n